Kirche St. Michael, Homburg

Geschichte

im 13. Jhd. - Kapelle Hl. Kreuz im „Tal“ am Fuß des Schloßberges. Die Kapelle ist die erste belegte Kirche in Homburg

im 15. Jhd. - Bau einer Schloßkapelle zur Hlst Dreifaltigkeit auf der Hohenburg

1575 - Reformation in Homburg durch die Herzöge von Zweibrücken, die Heilig-Kreuz-Kapelle wird protestantische Pfarrkirche

1618 -1648 - Im Dreißigjährigen Krieg dient die Heilig-Kreuz-Kapelle als Truppenunterkunft

1681 - Wiedereinführung des kath. Bekenntnisses durch die Franzosen; Bau des Franziskanerklosters. Pfarrei St. Michael

1821 - St. Michael gehört zum wiedergegründeten Bistum Speyer

1836 - Abriss der Heilig-Kreuz-Kapelle im Tal

1836 – 1841 - Bau der Kirche St. Michael

Quelle:“Christ in Homburg“

20.06.1961 - Abtrennung der Stadtteile Sonnenfeld, Birkensiedung und südlicher Teil der Unteren Allee; die Kuratie St. Fronleichnam entsteht

17.02.1965 - die Kuratie Maria Hilf wird errichtet

Ab 2011 - die Pfarrei St. Michael bildet mit der Kuratie Marie Hilf, der Pfarrei St. Fronleichnam, der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Kirrberg und der Kuratie Maria Geburt, Schwarzenacker eine Pfarreiengemeinschaft.

Seit 01.01.2016 - St. Michael ist eine Gemeinde der Pfarrei Heilig Kreuz.

Seit 2019 - Zusammenschluss mit der Gemeinde St. Fronleichnam zur Gemeinde St. Fronleichnam + St. Michael.

Kirche St. Michael

Erbaut von 1836 - 1841
Grundsteinlegung am 25. August 1836
Weihe am 29. September 1841 durch  Bischof Johannes von Geissel (später Kardinal)

St. Michael ist die katholische Stadtpfarrkirche in Homburg. Sie steht am Fuße des Schlossberges und prägt das Homburger Stadtbild. Die Kirche, aus mächtigen Sandsteinquadern erbaut mit ihrem markanten achteckigen Kirchturm, ist zu einem Wahrzeichen der Stadt Homburg geworden.

Die Kirche ist in der Denkmalliste des Saarlandes als Einzeldenkmal im Ensemble Marktplatz/Klosterstraße aufgeführt.

In den Jahren 1930–31, 1970–72, 1991 und 1996–97 wurde die Kirche Restaurierungen unterzogen.

Architektur und Innenausstattung

Das heutige Kirchengebäude wurde im neoromanischen Stil zwischen 1836 – 1841 erbaut. Es steht an der gleichen Stelle wie die erstmals im Jahr 1335 erwähnte „Heiligkreuzkapelle im Tal“.

Der achteckige Turm in der Form eines Oktogons misst ca. 36 m Höhe und erhebt sich über dem Chor. Im Kircheninneren schließt der Chor in einer Apsis ab. Von außen ist die Kirche ganz von behauenen roten Buntsandsteinen ausgeführt und hat durch das Rundfenster an der Westseite, durch die wie ein Band umlaufenden Fenstergruppen, den zwei großen Portalen und das Gesims eine wohltuende architektonische Gliederung.

Am Hauptportal wird dem Besucher der Kirche gesagt, wozu dieser Bau dienen möge. In Latein eingemeißelt steht dort: „Venite adoremus! – Kommt, laßt uns anbeten!“.

Der Baldachin-Altar, der 1901 von Prinz Leopold von Bayern gestiftet wurde, ist einer der Kostbarkeiten der Kirche. Entworfen wurde der Altar vom Bildhauer Georg Busch (München). Die Ausführung im deutsch-romanischen Stil erfolgte durch die Herzoglich Bayrische Hof-Kunst-Anstalt Jacob Leser (Straubing). Der auf vier Säulen getragene Überbau sieht aus wie ein Baldachin, der über den Altar gespannt ist, und so dem Altar seinen Namen gibt. In dem frontalen Rundbogen dieses Überbaus steht in lateinischer Sprache geschrieben: „ECCE TABERNACVLVM DEI CVM HOMINIBVS“. (deutsch: „Seht das Zelt Gottes unter den Menschen.“)

Auf dem Baldachin sind drei Engel zu sehen, jeweils einer in der Mitte jeder sichtbaren Seite. Außerdem knien auf der Frontseite des Baldachins Papst Clemens, mit Schlüssel und Buch, und Stifter Prinz Leopold, mit Schwert und Schriftrolle. Im Zentrum des Baldachins befindet sich wiederum eine kleine Kuppel, getragen von 16 kleinen Säulen, auf der ein Kreuz hochragt. In der Mitte über dem Altartisch befinden sich zwei goldene Flügeltüren mit sechs Reliefs, die verschiedene Geschichten aus dem Leben Jesu zeigen. Darunter ein etwas größeres goldenes Relief mit der Kreuzigung Jesu. Über den Flügeltüren befindet sich eine Jesus-Figur mit den griechischen Buchstaben Α und Ω in der Hand. Darüber ist in Latein geschrieben: „Nahe ist der Herr“. Darüber, und somit der höchste Punkt des Altartisches, ist eine steinerne Kugel, auf der ein Lamm mit goldener Flagge und Heiligenschein ruht. Links und rechts der goldenen Flügeltüren stehen jeweils drei Figuren. Links die Figuren des Heiligen Bernard, des Ludwig und des Chrysostomos. Rechts die des Heiligen Gregor, des Thomas von Aquin sowie des Prinzen Leopold.
 
Der Chor ist mit Fresken von Gebhard Fugel (München) im Historienstil ausgemalt, die 1902–1904 entstanden sind, jedoch bei der Renovierung in den 1970er-Jahren größtenteils übermalt wurden.

Links und rechts des Chorraumes befinden sich Seitenaltäre. Der Marienaltar auf der linken Seite ist ein Werk des Bildhauers J. Stolz (Kaiserslautern) und entstand 1911, auf der rechten Seite steht der Josefsaltar, der 1931 von dem Architekten Anton Falkowski (Mainz) geschaffen wurde

Der Kreuzweg an den Seitenwänden des Langhauses wurde 1911 von Joseph Ripp (Homburg) gemalt und 1972 von dem Kunstmaler Heinrich Lau einer Restaurierung unterzogen. Bei dem Zyklus handelt sich um eine Kopie des Kreuzweges in der Pfarrkirche St. Anna (München), der von dem Maler Martin von Feuerstein 1898 geschaffen wurde.

Im Innenraum der Kirche ist ein Rauchmantel ausgestellt, der aus dem Hochzeitskleid der Pfalzgräfin Maria Amalia, der Gattin Karls II. August von Pfalz-Zweibrücken, gearbeitet wurde. Ihr Relief ziert auch ein Barockkelch, der neben zwei Barockmonstranzen zu den Kleinodien von St. Michael gehört.

Als die größten Schätze der Kirche gelten zwei Barockmonstranzen, ein Kelch mit einem Reliefabdruck von Maria Amalia, der Gattin Karls II. August von Pfalz-Zweibrücken, und ihr zu einem Rauchmantel umgearbeitetes Hochzeitskleid.

Quelle: „Kleiner Führer durch die Kirche St. Michael“ und Wikipedia

Innenraum der Kirche St. Michael

Kreuzweg

Rauchmantel, der aus dem Hochzeitskleid der Pfalzgräfin Maria Amalia gefertigt wurde (links im Bild)